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„Immer stehen die Menschen im Mittelpunkt. Immer nah dran. Immer in Kontakt.“

Drei Könige im AIP

  • Autorenbild: Lioba R. Scheidel
    Lioba R. Scheidel
  • 18. Nov. 2017
  • 2 Min. Lesezeit

AMTZELL/HASLACH - Friedrich Schiller hat mit seinem Drama „Die Räuber“ ganz sicher keine Weihnachtsgeschichte geschrieben. Und doch passt sein Werk so gut in unsere Zeit. Am Ende siegt die Freundschaft über Bruderlist und Verrat. Aber der Weg dahin ist weit und bitter. Ein Jahr lang widmete sich eine Projektgruppe in St. Konrad Haslach dem Drama in leichter Sprache. Ein letztes Mal war das Theater im AIP zu sehen, eine Werkstatt der Stiftung Liebenau Teilhabe im Gewerbegebiet Wangen/Schauwies.


Eine Projektgruppe von St. Konrad Haslach (St. Jakobus Behindertenhilfe) war mit ihrem Schauspiel „Die Räuber“ von Schiller in leichter Sprache zu Gast im AIP, eine Werkstatt der Stiftung Liebenau Teilhabe. Die drei Könige im AIP: Severin Zwolak, Josef Rittler und Thomas Kuczera.
Drei Könige im AIP: Eine Projektgruppe von St. Konrad Haslach (St. Jakobus Behindertenhilfe) war mit ihrem Schauspiel „Die Räuber“ von Schiller in leichter Sprache zu Gast im AIP, eine Werkstatt der Stiftung Liebenau Teilhabe.

Leichte Sprache

„Es war einmal ein König“, eröffnet die Erzählerin das Drama in leichter Sprache. Schnell eilt die Hofdame herbei, reicht dem König die blankpolierte Krone. Alle Rollen sind doppelt besetzt. Nie ist der König allein, immer spricht die Leibgarde für ihn den Text. Das Drama in leichter Sprache zeigt in kurzen Szenen auf, wie infolge von Neid, Bruderlist und raffiniertem Verrat der Thronnachfolger unter die Räuber geht und der König sterben muss.


Die Räuber

Der älteste Königssohn verlässt das Schloss und wird von den Räubern aufgenommen. Unter den Räubern erlebt der Prinz wahre Freundschaft. Unterwegs durch die Reihen der Zuschauer oder am Lagerplatz begleiten die Musiker an der Geige, an der Gitarre und am Schlagzeug das Schauspiel, verleihen dem Räuberdasein eine vergnügte Note. Doch der Wunsch des Königssohns nach der Versöhnung mit dem Vater ist stärker. Gekonnt lassen die Musiker die Geige weinen.


Die Bühne ist kein begrenzter Ort

Ähnlich wie Schiller, der sich beim Schreiben keinerlei Konventionen auferlegte, wer mit wem könne und wer nicht, lebt das frei verfasste Drama von einem verlässlichen Miteinander. Die Zuschauer sind das Volk. Die Jugendlichen im Berufsbildungswerk, die im AIP in der Lagerlogistik ausgebildet werden, wirken an der Königsverehrung mit. Ganz Mutige unter den Zuschauerreihen stehen auf, gehen auf die Bühne, und bringen ihre Fachkräfte für Arbeit und Bildung mit.


Nicht perfekt

Friedrich Schiller hätte das Miteinander auf der Bühne gefallen. Und genau darum ging es den Schauspielern, die sich trotz Handicaps und Leseschwächen einem Klassiker gewidmet haben, der normalerweise auf großer Bühne zu sehen ist. Das Theater in leichter Sprache war nicht perfekt. Aber es hat gezeigt, wie leicht der Umgang miteinander sein kann, wenn jeder sich einbringt, wenn jeder irgendwie mitmacht, so gut, wie er es in diesem Moment eben kann.


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